Von der Frühchenstation in die Berufsschule
Kaum eine Berufsgruppe stand in den vergangenen Jahren so stark im Blickpunkt der Öffentlichkeit wie die der Pflegekräfte. Der Bedarf an Pflegefachfrauen und -männern ist gewaltig und Sarah Kemme bildet sie aus. Die Seiteneinsteigerin ist Lehrerin am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum für Gesundheit und Sozialwesen (GESO) in Schwerin. Eine höchst interessante Aufgabe, in die sie über Umwege hineingewachsen ist.
Als Kemme 2014 eine volle Stelle am RBB GeSo in Aussicht gestellt wird, benötigt sie eine Qualifizierung zur Lehrkraft im Seiteneinstieg. In der Praxis kannte sie sich bestens aus, aber die pädagogischen und didaktischen Kenntnisse sind ebenso wichtig. „Als ich nach einem Jahr das Zertifikat in der Tasche hatte, standen mir alle Türen offen“, erläutert Sarah Kemme. Während des Corona-Lockdowns konnte sie ihr Referendariat berufsbegleitend am RBB GeSo absolvieren.
Besonders interessant wird dieser Karriereweg übrigens auch vor dem Hintergrund der Entwicklungen in den Pflegeberufen. Seit April 2020 sind die drei bisherigen Ausbildungsrichtungen (Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege) bekanntlich zu einem Berufsabschluss (Pflegefachfrau/-mann) verschmolzen. Kemme: „Mit drei Kolleginnen habe ich unser aktuelles, völlig neues Curriculum erarbeitet. Im April 2023 wurden die ersten Pflegefachfrauen und -männer nach unseren modernen Richtlinien geprüft und entlassen.“