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Wer das Büro von Mirko Boldt in der Regionalen Schule mit Grundschule „Käthe Kollwitz“ in Rehna betritt, dem fällt sofort die riesige grüne Tafel mit zahlreichen bunten Magneten auf, die fast eine ganze Wand in Beschlag nimmt. Was auf den ersten Blick etwas rätselhaft und abstrus wirkt, ist bei genauerer Betrachtung ein durchdachter Stundenplan der Schule in Nordwestmecklenburg.
Mirko Boldt ist als stellvertretender Schulleiter der Herr des Stundenplans. Er hat jede einzelne Lehrkraft im Blick und verschiebt, wenn nötig, am späten Nachmittag oder am frühen Morgen, gedanklich die einzelnen kleinen bunten Magneten. Am analogen Stundenplan zu tüfteln und ihn dann am PC zu digitalisieren, macht Mirko Boldt eine Menge Spaß. Genau wie das Unterrichten.
Wenn man Mirko Boldt allerdings vor mehr als zehn Jahren gesagt hätte, dass er eines Tages in einer Schule sitzt und sich auf die nächste Unterrichtsstunde freut, hätte er wohl nur mit dem Kopf geschüttelt. Lehrer werden, das stand nicht in Boldts Karriereplan.
Von jetzt auf gleich in den Schuldienst gewechselt
Und doch sitzt der 42-Jährige als mittlerweile verbeamteter Lehrer in einer Schule. Wer sich mit ihm über seinen Seiteneinstieg in den Schuldienst unterhält, dem fällt schnell auf, dass der Wechsel in den Lehrberuf viel mit der Schule in Rehna zusammenhängt. „Ich wurde vor knapp zehn Jahren von der damaligen Schulleitung, die ich über den Sport kannte, gefragt, ob ich mir einen Wechsel in den Schuldienst vorstellen könnte“, erzählt Mirko Boldt. Viel Zeit zum Überlegen blieb ihm nicht. „Ich hatte drei Tage Zeit und habe die Stelle dann angenommen.“
Boldt fing als Seiteneinsteiger an. Anders als heute, wo Lehrkräfte im Seiteneinstieg in der Regel erst einmal einen dreimonatigen Vorbereitungskurs absolvieren, bevor sie erstmals vor einer Klasse stehen, ging es für Mirko Boldt direkt mit dem Unterrichten los. „Das war nicht immer einfach. Einzelne Stunden habe ich natürlich reflektiert, ein erstes großes Fazit habe ich aber erst nach ein paar Monaten gezogen“, erzählt er.
Und das fiel am Ende positiv aus, sodass es nach dem ersten halben Jahr für den ehemaligen Marketingleiter und später dann selbstständigen Projektmanager im Bereich PR und Kommunikation weiterging. Dieses Mal für das ganze Schuljahr samt berufsbegleitender Qualifizierung. „Ich habe an der Schule viel Potenzial gesehen, eine tolle Mentorin gehabt und ein engagiertes Team kennengelernt“, schwärmt der Diplom-Ingenieur und ergänzt: „Die Anfangszeit war sehr herausfordernd. Mir hat es aber total Spaß gemacht, von der Blase ‚Konzern‘ in die Schule, an die Basis zu kommen.“ Bis heute bringt er dabei seine Erfahrungen und Kompetenzen aus den vorherigen Aufgaben in den Schullalltag ein. Boldt gehörte zu den ersten Seiteneinsteigern, die vor zehn Jahren die berufsbegleitende modulare Qualifizierungsreihe absolvierten.
Mehr Verantwortung, mehr gestalterische Möglichkeiten
Die Qualifikation für Informatik und Medienbildung brachte Mirko Boldt durch sein Studium mit. Für den Physikunterricht hat er sich dann parallel zur Vollzeitstelle als Lehrer per Studium zusätzlich qualifiziert. Als Lehrkraft etablierte sich der Familienvater dann Stück für Stück, ehe es vor eineinhalb Jahren noch einen Schritt weiterging und er die verantwortungsvolle Position als stellvertretender Schulleiter annahm. „Das war eine reizvolle Aufgabe, bei der man noch mehr entwickeln und die Schule voranbringen kann“, so Mirko Boldt.
Der Spagat zwischen dem Lehrer Mirko Boldt und dem stellvertretenden Schulleiter Mirko Boldt, der funktioniert. Als Koordinator sammelte Boldt bereits Erfahrungen in einer leitenden Funktion in der Schule. So ist er am Ende auch in die Aufgabe des stellvertretenden Schulleiters hineingewachsen. „Die Kollegen haben es mir nicht so schwergemacht. Wir als Schulleitung versuchen, allen, und damit meine ich nicht nur die Lehrkräfte, sondern vor allem auch den Schülerinnen und Schülern und den Eltern gerecht zu werden. Das gelingt nicht immer, unbequeme Entscheidungen gehören einfach dazu“, erklärt Mirko Boldt abschließend, bevor seine Gedanken wieder um die große grüne Tafel kreisen, an der er sorgsam die kleinen Magnete verschiebt und als ehemaliger Seiteneinsteiger und nun Teil der Schulleitung weiter daran arbeitet, das Potenzial der Rehnaer Schule zu entfalten.