"Warnowschule Rostock" Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Die Warnowschule Rostock ist eine Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Trägerschaft der Hansestadt Rostock. In den 80er Jahren als eine Fördereinrichtung gegründet, profilierte sie sich im Jahr 1990 zur Schule für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung, in welcher heute Schüler:innen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung lernen. An der Warnowschule Rostock lernen im Schuljahr 2024/2025 131 Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in 16 Klassen. Der Unterricht findet an zwei Standorten in Rostock statt:
- 13 Klassen lernen in unserem Stammhaus auf dem Schulgelände in der Helsinkier Straße 20;
- drei Klassen lernen in drei Trainingswohnungen in der Rigaer Straße 11;
Für unsere Schüler:innen unterteilt sich die 12-jährige Schulzeit in drei Schulstufen:
- Primarstufe 1. - 4. Schulbesuchsjahr
- Sekundarstufe I 5. - 9. Schulbesuchsjahr
- Berufsbildungsstufe 10.-12. Schulbesuchsjahr
Dies entspricht neun Jahren allgemeiner Schulpflicht sowie drei Jahren Berufsschulpflicht. Der/Die wichtigste Lernbegleiter/in ist der/die Klassenleiter/in. Er/Sie verfügt in der Regel über einen Studienabschluss in wenigstens einer sonderpädagogischen Fachrichtung und unterrichtet die meisten Fächer. Der/Die Klassenlehrer/in sowie mindestens eine unterstützende pädagogische Fachkraft (upF) bilden das pädagogische Team einer Klasse, in der zwischen 6 und 9 Schüler:innen lernen. In Abhängigkeit vom Förderbedarf und notwendiger pflegerischer Unterstützung wird das Team durch weitere unterstützende pädagogische Fachkräfte und Schulbegleiter:innen unterstützt. Das Lernen richtet sich nach dem individuellen Unterstützungsbedarf einer jeden Schülerin bzw. eines jeden Schülers.
Unser Leitbild
„Durch unsere Assistenz im Bildungsprozess unterstützen wir unsere Schüler:innen dabei, Handlungskompetenzen zu erwerben, die ihnen ein Zusammenleben im Alltag und eine Integration in die Gesellschaft ermöglichen.“
offenbart unsere pädagogische Grundhaltung, die sich in unserer Bildungsarbeit niederschlägt und ist gleichzeitig langfristiges Ziel. Unsere Aufgabe besteht darin, jedem/r Schüler:in zu größtmöglicher Selbstständigkeit und Unabhängigkeit sowie zur Orientierung im räumlichen Umfeld und zu Handlungskompetenzen in sozialen Bezügen zu verhelfen. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass jeder Mensch in die Lage versetzt werden kann, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für sein Lernen und Handeln (mit) zu übernehmen. So wie andere Kinder auch, kommen Schüler und Schülerinnen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in die Schule, nachdem sie schon vielfältige Vorerfahrungen in ihren Familien, Kulturkreisen, Kindergärten etc. gesammelt haben. Diesen ganz unterschiedlichen Entwicklungspotenzialen begegnen wir als Pädagogen interessiert. Wir suchen nach Möglichkeiten, unsere Schüler in ihrer Entwicklung individuell zu unterstützen. Grundlage für unsere Unterrichts- und Erziehungsarbeit sind die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, der Bayrische Lehrplan, der wesentliche Unterrichtsinhalte vorgibt sowie der individuelle Förderplan für jeden Schüler. Aus diesem gehen sowohl der aktuelle Entwicklungsstand als auch kurzfristige und mittelfristige Ziele hervor. In jedem Schuljahr finden dazu zwei Gespräche zwischen Klassenteam und Eltern statt. Spätestens in der Sekundarstufe I beziehen wir unsere Schüler in die Förderplangespräche mit ein.
Unsere Schüler benötigen einen handlungsorientierten Unterricht, der es ermöglicht, Inhalte zuerst im Original zu erleben. Wurde er auf der konkreten - handelnden Ebene verstanden, kann eine Übertragung auf andere Vorstellungsebenen erfolgen, so dass möglicherweise kein realer Gegenstand mehr vorhanden sein muss, sondern dafür ein Foto oder die reduzierte Abbildung in Form eines Piktogramms genügt. Auf höchster Abstraktionsebene genügt dann das gesprochene oder geschriebene Wort um Lerninhalte zu verinnerlichen und zu reproduzieren. Um diesem Lernprozess zu entsprechen, haben alle Klassen zwei Mal monatlich die Möglichkeit, den Unterricht an einen anderen Ort zu verlagern und somit dem Lerngegenstand in seiner originären Form zu begegnen.
Der Fächerkanon an der Warnowschule Rostock ist sehr breit gefächert. Er umfasst die Fächer Deutsch und Mathematik, Grundlegender und entwicklungsbezogener Unterricht, Sach- und lebensbezogener Unterricht, Werken und Gestalten, Musik, Kunst, Sport und Bewegung, Digitale Bildung, Philosophieren mit Kindern in der Sekundarstufe kommt das Fach Ernährung und Soziales dazu und in der Berufsbildungsstufe ist der Stundenplan um die Fächer Persönlichkeit und soziale Beziehungen, Leben in der Gesellschaft, Mobilität, Beruf und Arbeit, Wohnen und Freizeit erweitert. Der Stundenumfang der Fächer ist selbstverständlich ein anderer als an anderen allgemeinbildenden Schulen und orientiert sich stark an den Lernbedürfnissen unserer Schülerschaft. Verweisend auf das Leitbild müssen sich die unterrichtliche Arbeit und die Erziehungsarbeit darauf ausrichten, in allen Bereichen die Entwicklung einer umfänglichen Selbstständigkeit für die Schülerschaft zu unterstützen. Insbesondere in der Primarstufe nimmt deshalb die Selbstversorgung einen großen Raum ein. In der Sekundarstufe I richtet sich das Lernen zunehmend stärker auf die gesellschaftliche Teilhabe und in der Berufsbildungsstufe auf die berufliche Orientierung und auf das Wohnen/Familie aus.
Informationen zur Schule
Schulname | "Warnowschule Rostock" Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung |
Schulleiter/in | Baron, Bianca |
Adresse | Helsinkier Straße 20 18107 Rostock |
Region | Hansestadt Rostock |
Telefon | 0381/38141640 |
Telefax | 0381/38141643 |
fs-Warnow@rostock.de |